Das neue Förderprogramm der KfW „Jung kauft Alt“ ist gestartet. Der zinsgünstige Kredit soll Familien mit kleinen und mittleren Einkommen den Kauf einer Bestandsimmobilie erleichtern. Mit der Förderung sind Sanierungspflichten verbunden. Wir geben Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Fakten zum neuen Familien-Förderprogramm.
Familien im Fokus der staatlichen Förderung
Mit dem neuen Förderprogramm ergänzt die KfW ihr Angebot für Familien. Während das bereits seit 2023 laufende Programm „Wohneigentum für Familien“ auf den Neubau klimafreundlicher Häuser abzielt, geht es beim neuen Förderkredit um den Kauf von Bestandsimmobilien. Dementsprechend lautet der vollständige, etwas sperrige Programmname: „Jung kauft Alt (Wohneigentum für Familien – Bestandserwerb)“.
In Zeiten hoher Baupreise ist der Erwerb einer gebrauchten Immobilie für viele Familien eine erschwingliche Möglichkeit, sich den Wunsch vom Eigenheim zu erfüllen.
Zinsgünstiger Kredit mit verschiedenen Laufzeitvarianten
Sie können den neuen Kredit für den Kauf einer Bestandsimmobilie einsetzen, wenn Sie diese im Anschluss mit mindestens einem Kind auch selbst bewohnen. Die Höhe des Kredits hängt von der Anzahl der Kinder ab. Bei einem zum Zeitpunkt des Antrags unter 18-jährigen Kind bekommen Sie bis zu 100.000 Euro von der KfW, bei zwei Kindern beträgt der maximale Kreditbetrag 125.000 Euro und ab drei Kindern sind es 150.000 Euro.
Sie haben die Wahl zwischen verschiedenen Laufzeitvarianten von 10 bis 35 Jahren. Den Zinssatz können Sie bis zu 20 Jahre festschreiben lassen. Die lange Zinsbindung gibt Ihnen Planungssicherheit, auch wenn die Marktzinsen steigen.
Sanierungspflichten: Käufer müssen Immobilie energetisch aufwerten
Die Regierung möchte mit dem Programm nicht nur erschwinglichen Wohnraum für Familien schaffen, sondern gleichermaßen auch die energetische Sanierung von alten Gebäuden vorantreiben. Das spiegelt sich auch in den Bedingungen der KfW-Förderung wider. Das geförderte Haus muss zum Zeitpunkt des Antrags auf einem geringen energetischen Stand sein und nach dem Kauf fit gemacht werden.
Konkret bedeutet das: Sie können den „Jung kauft Alt“-Förderkredit beantragen, wenn die Immobilie gemäß Energieausweis zum Zeitpunkt des Antrags die Energieeffizienzklasse F, G oder H hat. Innerhalb von 54 Monaten müssen Sie das Haus mit geeigneten Sanierungsmaßnahmen mindestens auf den Effizienzhaus-Standard 70 EE bringen und dies auch durch eine Energieeffizienz-Expertin oder einen Energieeffizienz-Experten belegen lassen.
„Jung kauft Alt“ für den Kauf, BEG-Förderung für die Sanierung
Die Kosten für die Sanierungsmaßnahmen können Sie nicht mit dem „Jung kauft Alt“-Kredit finanzieren. Mit dem BEG Wohngebäude Kredit Effizienzhaus (261) bietet die KfW aber ein attraktives Förderprogramm an, dass die Finanzierung der Sanierung erleichtert.
Durch die Kombination der Programme profitieren Sie nicht nur beim Kauf, sondern auch bei der anschließenden Modernisierung von staatlichen Fördergeldern.
Einkommensgrenze beachten
Der Förderkredit richtet sich an Familien mit kleinen und mittleren Einkommen. Um das sicherzustellen, hat die KfW eine Einkommensgrenze eingebaut. Das zu versteuernde jährliche Haushaltseinkommen darf bei Haushalten mit einem Kind maximal 90.000 Euro betragen – bei jedem weiteren Kind steigt die Grenze um jeweils 10.000 Euro.
Ausschlaggebend ist der Durchschnitt aus den Einkommen des zweiten und dritten Jahres vor der Antragstellung. Wenn sich Ihr Einkommen anschließend positiv entwickelt, zum Beispiel weil die Entwicklung der Kinder ein höheres Arbeitspensum zulässt, hat das keinen rückwirkenden Einfluss auf die Förderung.
Weitere Details zur Förderung:
Hintergrund: Preise für Neubauten steigen weiter
Trotz staatlicher Förderung ist der Neubau eines Hauses für viele Familien nicht erschwinglich. Grund dafür sind insbesondere die steigenden Baupreise. Wie extrem diese Entwicklung ist, kann am Baupreisindex des statistischen Bundesamtes erkannt werden. Demnach haben sich zwischen 2010 und 2022 die Preise für Wohngebäude um rund 64% verteuert. Und auch, wenn die Kurve inzwischen nicht mehr ganz so steil ansteigt: Die Preise gehen weiterhin nach oben (Stand Juli 2024).