Ein Tilgungszuschuss ist ein Zuschuss der KfW, der die Tilgungssumme eines Kredits reduziert. Die KfW gewährt den Zuschuss im Rahmen eines Förderkredits zur Sanierung eines Energieeffizienzhauses. Um diese finanzielle Unterstützung zu erhalten, müssen Sie die Erfüllung bestimmter Energiespar-Kriterien nachweisen.
Was wird mit dem Tilgungszuschuss gefördert?
Die KfW vergibt den Tilgungszuschuss, um besonders energieeffizientes und nachhaltiges Sanieren zu fördern. Dabei gilt: Je energieeffizienter das Gebäude ist, desto höher fällt der Tilgungszuschuss aus und umso geringer ist der Tilgungsbetrag des Kredits, den Sie als Bauherr zurückzahlen müssen.
Gefördert werden Sanierungsmaßnahmen, mit denen Ihr Haus die Effizienzhaus-Standards 40, 55, 70, 85 oder „Denkmal“ erreicht.
Wie funktioniert der Tilgungszuschuss bei der KfW?
Wenn Sie Ihr Haus energieeffizient sanieren möchten, nehmen Sie einen Förderkredit bei der KfW auf. Diesen Kredit zahlen Sie dann in monatlichen Raten zurück. Bereits bei Abschluss des Kreditvertrags wird ein eventueller Tilgungszuschuss ermittelt. Wie hoch dieser schlussendlich ist, kann festgelegt werden, wenn die Sanierung abgeschlossen ist und die tatsächliche Energieeffizienz des Gebäudes bestimmt wurde.
Der Tilgungszuschuss wird nun von der Restschuld Ihres Kredits abgezogen. So reduzieren sich Tilgungssumme und Zinsen, die Sie zahlen müssen
Beispiel:
- Sie führen eine umfassende Sanierung an einer Bestandsimmobilie vor und nehmen dafür den KfW-Kredit „BEG Wohngebäude Kredit Effizienzhaus (261)“ in Höhe von 120.000 Euro in Anspruch. Wenn die Sanierungsmaßnahmen dazu führen, dass Sie den KfW-Effizienzhaus-Standard 40 erreichen, erhalten Sie einen Tilgungszuschuss von 20 %. Dies entspricht 24.000 Euro. Die Kreditsumme, die Sie zurückzahlen müssen, reduziert sich somit auf 96.000 Euro.
Bei einer gleichbleibenden Rate wird der Kredit also deutlich schneller getilgt. Verstärkt wird dieser Effekt dadurch, dass die geringere Restschuld auch den zu zahlenden Zins verringert. Somit fließt ein höherer Anteil Ihrer Rate in die Tilgung.
Für welche KfW-Kredite gibt es einen Tilgungszuschuss?
Einen Tilgungszuschuss erhalten Sie aktuell in dem KfW-Förderprogramm BEG Wohngebäude Kredit Effizienzhaus (261).
Kriterien für den Erhalt des Tilgungszuschusses
Um einen Tilgungszuschuss zu erhalten, muss Ihr saniertes Gebäude die Energieeffizienz-Standards der KfW erfüllen. Hierfür wird der Energieverbrauch Ihres Gebäudes über den Jahres-Primärenergiebedarf und den Transmissionswärmeverlust ermittelt. Der Primärenergiebedarf berücksichtigt nicht nur den Energieverbrauch im Gebäude, sondern auch, welche Prozesskette ein Energieträger durchläuft, bevor er als Strom- oder Wärmequelle nutzbar ist. So muss Öl beispielsweise aufwändig gefördert, verarbeitet und transportiert werden und hat somit einen sehr hohen Primärenergiefaktor. Sonnenenergie wird direkt auf dem Dach des verbrauchenden Gebäudes abgefangen – der Primärenergiefaktor ist gleich null. Mit dem Transmissionswärmeverlust wird angegeben, wie viel Wärme ein Gebäude an die Umgebung abgibt. Je höher dieser Verlust ist, desto mehr muss im Haus geheizt werden, um die gewünschte Temperatur zu erhalten.
Abhängig von den tatsächlichen Messwerten dieser beiden Kennzahlen entscheidet die KfW über die Höhe des Tilgungszuschusses. Erfüllt Ihr Haus diese Standards nicht, so können Sie den Tilgungszuschuss leider nicht erhalten.
Wie wird der KfW Tilgungszuschuss beantragt?
Der Tilgungszuschuss muss nicht separat beantragt werden. Er ist bereits beim initialen Kreditvertrag enthalten.
Auf einen Blick: Was ist der KfW Tilgungszuschuss?
- Finanzielle Unterstützung im Rahmen eines Förderkredits
- Höhe abhängig von Energieeffizienz der sanierten Immobilie
- Erhältlich für KfW-Effizienzhaus-Standards 40, 55, 70, 85 und „Denkmal“
- Reduziert die Tilgungssumme und verringert dadurch die Kreditlaufzeit