Kaufen und Sanieren
Kaufen und Sanieren
Sanierung und Fördermöglichkeiten beim Hauskauf
Mit dem Kauf einer Bestandsimmobilie sind oft Renovierungs- oder Sanierungsmaßnahmen verbunden. Schließlich soll es im neuen Zuhause schön und komfortabel sein. Im Fokus stehen häufig auch Maßnahmen zur Verbesserung des energetischen und technischen Zustands des Hauses. Mit dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) gibt es sogar die gesetzliche Verpflichtung, bestimmte Maßnahmen durchzuführen. Wir geben einen Überblick über Sanierungsmaßnahmen beim Kauf einer Bestandsimmobilie und die Möglichkeiten, von staatlicher Förderung zu profitieren.
Sanierungspflichten beim Hauskauf nach dem GEG
Wenn Sie eine Immobilie kaufen, besteht laut Gebäudeenergiegesetz spätestens 2 Jahre nach dem Einzug eine Sanierungspflicht. Das gilt generell bei einem Eigentümerwechsel, also auch im Falle einer Schenkung oder eines Erbes. Kommt man dieser Pflicht nicht nach, droht ein Bußgeld.
Diese Maßnahmen müssen Sie gemäß GEG durchführen:
- Austausch der alten Heizung: Über 30 Jahre alte Öl- oder Gasheizkessel müssen erneuert werden, wenn diese noch nicht auf Nieder- oder Brennwerttechnik basieren.
- Dämmung wärmeführender Rohre: Befinden sich Rohre und Armaturen für Heizwärme und Warmwasser in unbeheizten Räumen, müssen diese gedämmt werden.
- Oberste Geschossdecke zu unbeheizten Dachräumen: Die oberste Geschossdecke zu einem unbeheizten, aber zugänglichen Dachraum muss gedämmt werden. sofern sie noch keinen „Mindestwärmeschutz“ (in der Regel 4 cm Wärmedämmung) aufweisen. Alternativ kann auch das darüber liegende Dach gedämmt werden.
- Einhaltung der Wartungsintervalle: Klimaanlagen in Gebäuden müssen regelmäßig einer energetischen Inspektion unterzogen werden.
Barrieren reduzieren und Wohnkomfort erhöhen
Beim Kauf einer Bestandsimmobilie spielen energetische Sanierungen eine zentrale Rolle. Aber auch Maßnahmen, mit denen Sie Barrieren beseitigen oder reduzieren, können sinnvoll sein. Selbst wenn Treppen, Schwellen oder Duschtassen aktuell kein Hindernis für Sie darstellen – es lohnt sich immer, an die Zukunft zu denken.
Checkliste: altes Haus kaufen und sanieren
Sie planen, eine alte Immobilie zu kaufen und diese zu sanieren? Da müssen Sie an Vieles denken! Dank unserer Checkliste behalten Sie den Überblick.
Prüfen Sie das Haus genau. Insbesondere diese Fragen sollten Sie sich stellen:
- Ist das Fundament solide?
- Bestehen Schäden in der Bausubstanz?
- Gibt es Feuchtigkeit im Mauer- oder Tragwerk, sind Spuren von Schimmel sichtbar?
- Ist das Haus von Hausschwamm-Pilz oder Schädlingen befallen?
- Wurden keine gesundheitsschädlichen Materialien beim Bau verwendet (z.B. Asbest)?
- Gibt es veraltete Rohre und Leitungen?
- Wie alt sind die Heizungsanlage und die Heizungsrohre?
- Sind alle notwendigen Anschlüsse vorhanden und auf aktuellem Stand?
- Sind die Wände und Fenster ausreichend gedämmt?
- Ist das Dach dicht? Wann muss es erneuert werden?
- Ist der Balkon stabil?
Für Laien sind viele der oben genannten Punkte schwer zu bewerten. Lassen Sie sich bei der Besichtigung der Immobilie deshalb von einer oder einem Sachverständigen begleiten. Sie bekommen dann nicht nur eine unabhängige Einschätzung zum Zustand der Immobilie und zu notwendigen Sanierungsmaßnahmen, sondern können auch ein Wertgutachten erstellen lassen. Das hilft Ihnen einzuschätzen, ob der aufgerufene Kaufpreis angemessen ist.
Überlegen Sie sich, welche Sanierungsmaßnahmen notwendig werden. Legen Sie eine Reihenfolge fest und planen Sie die einzelnen Maßnahmen zeitlich ein.
Bei der Abschätzung der Sanierungskosten kann Sie eine Energieeffizienz-Expertin oder ein Energieeffizienz-Experte unterstützen.
Schon allein aus Kostengründen sollten Sie so viel wie möglich von der alten Bausubstanz weiter nutzen. Verändern Sie nur das, was unbedingt notwendig ist.
Überschlagen Sie grob die Kosten, die auf Sie warten. Zum eigentlichen Kaufpreis kommen die Nebenkosten wie Notar- oder Anwaltshonorare, Maklergebühren und Kosten für den Grundbucheintrag hinzu.
Schätzen Sie grob die Sanierungskosten ab. Kalkulieren Sie auch die Zinsen für einen eventuellen Kredit mit ein.
Ist die Summe geringer als der Neubau eines Hauses, dann lohnt sich der Kauf und die Sanierung der Immobilie auf jeden Fall.
Um später nicht selbst einen Modernisierungsstau zu verursachen und die Immobilie auf dem neuesten Stand halten zu können, sollten Sie sich rechtzeitig eine finanzielle Rücklage für notwendige Instandhaltungsarbeiten anlegen.
Es gibt verschiedene Förderprogramme, mit denen Sie die Sanierung eines alten Hauses kostengünstig finanzieren können. Dazu zählen zum Beispiel Förderkredite und Zuschüsse für die energieeffiziente Sanierung oder die Reduzierung von Barrieren. Unser Tipp: Nutzen Sie den FördermittelFinder, um schnell und einfach herauszufinden, welche Programme für Ihr Vorhaben in Frage kommen.
Sanierungen dank Förderung günstig finanzieren
Besonders energetische Sanierungsmaßnahmen werden aktuell umfassend staatlich gefördert. Schließlich tun Sie nicht nur sich selbst etwas Gutes, indem Sie Heiz- und Stromkosten sparen. Sie leisten auch einen wichtigen Beitrag dazu, CO2-Emissionen zu verringern. Zur Belohnung winken zinsgünstige Förderkredite oder sogar Zuschüsse, die Sie nicht zurückzahlen müssen. Auch für die Umsetzung barrierereduzierender Maßnahmen gibt es Fördermöglichkeiten.
Sehen Sie sich jetzt das Video zum Thema an.